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1748 - Als die Bitburger Kuhhirten die Matzener provozierten

Aus dem Stadtarchiv: Als die Bitburger Kuhhirten die Matzener provozierten

Im August 1748 erschienen Zender und Gemeine Inwohner von Matzen vor dem Bitburger Notar Bergh und beklagten sich heftig über die Bitburger Kuhhirten, Petter und Theis Funk. Die beiden seien, so behaupteten die Matzener, mit den Bitburger Kühen bis ahn die gartten und Peschen (von Matzen) zu weyden kommen.
Offensichtlich mangele es den Bitburgern an eigenen Weideplätzen. Als die Hirten von den Matzener Bürgern vertrieben wurden, behaupteten sie frech, dass es altes Recht der Bitburger sei, ihre Kühe bis zu den Matzener Gärten weiden zu lassen. Ein Matzener Einwohner Admas Johannes konnte einige Tiere der Bitburger Herde einfangen und führte sie als Pfand ab.
Die Folge war eine heftige Auseinandersetzung, so dass die Matzener schließlich ihre Zuflucht zum Luxemburger Provinzialrat nahmen, wo sie Klage erhoben.
Ob der Bitburger Notar Bergh vermitteln konnte, ist unbekannt. Auf jeden Fall unterzeichneten 12 Matzener Bürger, die mit Namen genannt sind, ein Dokument des Notars, in dem sie ihren Rechtsstandpunkt darstellten. Alle Matzener mussten allerdings mit einem "Kreuz" unterzeichnen, weil sie des Schreibens unkundig waren. Auch ihr Vorsteher, Marx Webers, zur Zeit Zender, unterfertigte das Dokument mit einem Kreuz.
(Quelle: Peter Neu, Stadtarchivar, 2010)